Spätestens seitdem die aktuellsten, noch laienfreundlicher und präziser arbeitenden Versionen von Sprachmodellen wie ChatGPT allgemein verfügbar sind, reden alle über KI. Im Journalismus wurde bisher jedoch vor allem praxisorientiert über die Vorteile und Gefahren bei der Integration sogenannter LLM (Large Language Models) in die Redaktionen diskutiert. Ein Team am Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus um Prof. Holger Wormer, Marcus Anhäuser und Tobias Kreutzer präsentiert nun erste Ergebnisse eines neuen praxisnahen Forschungsprojektes, das die Debatte um eine reflexivere Dimension der Qualitätssicherung erweitern will: Analog zu den bereits etablierten Medien-Doktor Teilprojekten GESUNDHEIT, ERNÄHRUNG und UMWELT wird das neue Projekt Medien-Doktor KI ab sofort unter Medien-Doktor.de/ki vorgestellt.
Forschende und journalistische Praktiker:innen finden dort in einer ersten Phase neben einer ausführlichen Projektbeschreibung bereits eine umfassend recherchierte Liste mit bereits bestehenden Tipps, Tricks und Leitlinien für eine bessere KI-Berichterstattung. Mittelfristig will der Medien-Doktor KI analog zu den bereits bestehenden Themeninstanzen einen Kriterienkatalog vorlegen, der Journalist:innen eine wissenschaftlich fundierte Berichterstattung über KI-Anwendungen erleichtern und in Zukunft auch als Grundlage für Expert:innen-Gutachten im Sinne eines konstruktiven Medienmonitorings eingesetzt werden soll.
Der Kriterienkatalog wird auf Basis von Umfragen unter KI-Journalismus-Expert:innen, KI-Forschenden sowie im Rahmen von themenspezifischen Seminaren mit Journalistik-Studierenden in einem Methodenmix erarbeitet. Details zum Vorgehen sowie einen Forschungszwischenstand präsentieren die Projektbeteiligten bei der Konferenz „Science Communication in the Age of Artificial Intelligence“ der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) am 6. und 7. Juni 2024 in Zürich.
Der Medien-Doktor KI ist ein Projekt des Lehrstuhls Wissenschaftsjournalismus in Zusammenarbeit mit der Pressestelle der TU Dortmund und dem dort angedockten Modellprojekt „Scientist in Residence“.